Über Renée Magaña
“Renée Magañas Werk gleicht einem virtuellen Friedhof. Aber ein Friedhof, den man gerne besucht. Tod und Vergänglichkeit sind tatsächlich in all ihrer Kunst verwoben. Doch bei Renée Magaña ist das Thema nicht nur schwer, kalt, düster. Auch ihre Arbeiten sind farbenfroh und fröhlich und verbinden die beiläufige Neugier des Kindes mit der Verlusterfahrung des Erwachsenen, sensible Erinnerung mit subtiler Fröhlichkeit. (Alice Henkes))
Als seit mehreren Jahrzehnten in Bern lebende Halbmexikanerin setzt sich Renée Magaña in ihrer künstlerischen Arbeit immer wieder mit den unterschiedlichen Vorstellungen und Bedeutungen des Todes in verschiedenen Kulturen auseinander. Sie studierte Niklaus Manuels Berner Totentanz sowie die Karikaturen des Mexikaners José Guadalupe Posada (1854 – 1913). Im Gegensatz zum europäischen Totentanz dienen Posadas Figuren wie La Catrina keinem moralischen Bildungszweck. In Mexiko ist der Tod kein Tabu, sondern oft Gegenstand einer ironischen Debatte, die sich unter anderem in der unbeschwerten Darstellung und Form von Skeletten widerspiegelt. Der Tod hat in der mexikanischen Tradition des Heiligenkults, wie er in vielen katholischen Ländern praktiziert wird, einen hohen Stellenwert.
Ihre künstlerische Praxis unterscheidet nicht zwischen ihrem täglichen Leben und ihren künstlerischen Interessen. Sie lässt sich von ihren Erinnerungen inspirieren, die durch verschiedene Ereignisse ausgelöst werden: ein Geruch, ein Foto, eine Umgebung, ein Ton, das Licht, ein Film. Magaña sammelt, forscht und bewahrt seit mehreren Jahrzehnten als Künstlerin und Privatperson. Sie sammelt das Übersehene, das Zurückgelassene, das Verlorene oder Vergessene. Es ist eine Faszination dafür, Altes und Gebrauchtes zu entdecken und welche Geschichten sie zu erzählen haben.l.
„The Death Agency“ ist Magañas Versuch, alle ihre gesammelten Werke, Sammlungen, Projekte und Forschungen in einem prägnanten Raum zusammenzuführen. Schauen Sie sich um, tauchen Sie ein, gehen Sie, kommen Sie zurück.